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Undankbar?

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Liebe Seele, du denkst sicher ich bin undankbar, unzufrieden und was sonst noch.

Seele: Hallo, erstmals 🙂

Hallo

Seele: Zuerst einmal, ich denke nicht. Ich fühle eher. Das kommt dem was du nachempfinden kannst am nächsten. Für mich ist es zum Teil wie für dich Kälte. Wenn etwas außerhalb deiner Wohlfühlzone liegt, es ist zum Beispiel Winter und es hat 5 Grad, ist dir kalt. So ähnlich sind manche Dinge für mich. Ich nehme sie wahr, wie etwas physikalisches. Aber für mich ist es nicht zu kalt, wenn wir bei dem Beispiel bleiben, weil für mich das was ist nicht bedrohlich ist. Manche Menschen würde bei 5 Grad erfrieren. Also macht es Sinn, dass ihnen kalt ist und sie sich etwas anziehen.
Für mich sind es einfach 5 Grad.

Das heißt du spürst dass ich undankbar bin.

Seele: Ich fühle einen Zustand von dir, der sich in erster Linie für dich unangenehm anfühlt. Ich bewerte ihn nicht wie du. Wenn du dich unwohl fühlst und dann eine mentale Interpretation dafür bereit hältst, dann ist es nicht wie wenn du bei 5 Grad nach Außen gehst. Das letzter kann eine reale Bedrohung sein, obwohl es das nicht sein müsste.
Deine Gedanken führen häufig zu bestimmten Gefühlen, aber auch Gefühle werden von dir auf bestimmte Weise interpretiert. Meistens hilft dir das nicht viel.
Du könntest zum Beispiel im Moment sagen, ich fühle mich nicht wohl. Dann kannst du sehen was das auslöst und du wirst merken, dass du gerne von dir mehr Leistung erwarten würdest. Du würdest dich wohler fühlen, wenn du aus deiner Sicht ganz fleißig bist und viel produzierst. Dinge, die du herzeigen kannst. Anderes kannst du nicht so leicht herzeigen. Gedanken die sich verändert haben, Gefühle die anders sind und deine Ideen und Hoffnungen scheinen dir auch nicht herzeigbar. Sie fühlen sich idealistisch und weltfremd für dich an. Und es gibt sicher viele Menschen in deinem Umfeld, die dich nicht so wahrnehmen wie du es möchtest. Aber in erster Linie nimmst du dich nicht so wahr, wie du bist.
Wenn du idealistisch bist und an besondere Werte glaubst, kommt dir das unrealistisch vor oder du möchtest deine Ziele oder Ideen und Gedanken in vorgefertigte Muster pressen. Doch du hast gerade jetzt auch wieder bemerkt, dass gerade das Loslassen von vorgefertigten Meinungen über wie du etwas machen solltest, zu etwas sehr kreativen führt.

Ja, aber kann ich davon leben?

Seele: Kannst du jetzt Leben?

Ja, aber nicht von dem was ich gerade tue.

Seele: Kannst du jetzt Leben ist die eigentliche Frage.

Ja, schon, aber

Seele: Da ist das große aber. Du möchtest das eine und gleichzeitig das andere, das Vertraute, damit du das Gewohnte in deinem Leben hast. Alles andere ist ungewohnt, zum Teil unverständlich und zum Teil nicht erklärbar.
Es ist aber wie das Bild das du jetzt gemalt hast. Du wolltest nichts produzieren. Du wolltest einfach nur tun. Und genau da ist etwas Interessantes entstanden.

Aber davon kann ich nicht leben.

Seele: Nein, davon im Moment nicht. Aber du kannst dich ausdrücken und das ist das, was dir wichtig ist. Du kannst es auch unter Umständen tun, in denen du nicht hungerst oder sonst etwas leidest. Vielleicht ein bisschen dein Ego oder deine Glaubenssätze, die dir sagen möchten, wie man ein Leben zu leben hat. Was richtig ist und was falsch. Und obwohl du dieses andere Leben kennst, hast du dich entschlossen etwas anderes zu versuchen. Etwas was mir und deinem Herz näher ist. Was erfüllend ist. In diesem Sinne machst du auch sehr viel und gehst große Schritte weiter.

Aber ich weiß nicht wohin und ich weiß nicht wie lange ich das so noch machen kann.

Seele: Du weißt, dass es jetzt möglich ist. Und du weißt, dass du auch an Plänen arbeitest, Dinge umzusetzen von denen du vielleicht einmal Leben kannst, wie du es nennst. Du kannst nämlich auch jetzt Leben.

Ich wüsste schon so gerne wie es sein wird. Wie ich alles machen kann, dass es funktioniert.

Seele: Wie es sein wird. Wie du alles machen kannst. Das sind große Verallgemeinerungen. Begriffe hinter denen nicht viel steht, außer, deiner Angst. Erinnerungen an Dinge, die nicht geklappt haben. Jetzt möchtest du es zum Teil gar nicht probieren. Und gleichzeitig probierst du so viel. Und gleichzeitig gelingt dir auch viel. Du arbeitest an vielen Ebenen gleichzeitig. Sei nicht ungeduldig mit dir selbst. Feiere viel öfter deine kleinen und größeren Erfolge. Dann bist du viel mehr mit mir verbunden, denn ich freue mich immer für dich. Ich sehe das was du schaffst und das wo du dir noch etwas schwer tust. Beides ist ok. Du darfst dir den Raum nehmen und geben. Das ist der Ausgleich. Du musst nicht darauf warten dass dir jemand etwas gibt. Du kannst es dir selber geben. Du kannst es dir selber nehmen. Das ist auch ein Ausgleich. Und dann gibst du etwas weiter. Du darfst für dich selber verantwortlich sein, auch im Guten. Auch wenn es bedeutet, dass du etwas nicht so machst, wie du glaubst dass du es müsstest oder wie du es bei anderen siehst. Das ist dein Weg und der ist genau so gut wie er ist. Sonst wäre er nicht dein Weg. Und alle Irrungen und Wirrungen bringen dich auch an interessante und lehrreiche Plätze. Vielleicht manchmal mehr als alle geplanten Wege.

Vertraue dir und vertraue mir und vertraue, dass du es gut machst.

Dass ich es gut mache?

Seele: Ja, du machst das gut, denn du lernst und bist bereit auch Fehler zu machen. Fehler aus denen du dann manchmal mehr lernst, als von den vermeintlich richtigen Dingen. Du bist bereit nicht etwas zu wiederholen was schon bekannt ist, sondern neues auszuprobieren und dein Leben zu sehen und es zu verstehen. Nicht eine Kopie sozusagen, von dem was es bereits häufig gibt. Das ist sehr viel Wert, auch wenn es dir nicht bewusst ist.

Aber ich sollte mehr machen.

Seele: Ja, mehr Ruhe, mehr Gelassenheit, mehr Liebe zu dir 🙂