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Wer bin ich

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Wer bin ich in meiner Trauer. Mein Sein, nein in meine Trauer?
Liebe Seele, wer bin ich, wenn ich so wütend und unerbittlich bin. Wenn ich weiß – nein – glaube zu wissen – nein weiß, dass in mir so vieles falsch läuft – nein – ich einfach Dinge in mir habe (oder ich sie bin), die ich glaube nicht teilen zu können. Wenn ich ehrlich bin, würde ich Dinge sagen, die andere verletzen.

Seele: Du verletzt in erster Linie dich selbst, wenn du nicht ehrlich zu dir bist. Etwas zu „wissen“ und es nicht zu sagen kann gut sein. Wem hilft es wenn du deine „Wahrheit“ jemandem um die Ohren schlägst. Aber sie für dich zu erkennen und dann – in deiner Geschwindigkeit – das zu tun was für dich ansteht, was für dich wichtig ist – das ist es, worum es geht.

Ich habe das Gefühl das kann ich nicht, das Umsetzen gelingt mir so gar nicht.

Seele: Das ist dann, wenn du „hängen“ bleibst sozusagen. Du bleibst an einer alten Geschichte hängen. Ein alter Schmerz macht sich bemerkbar und du möchtest ihn loswerden. Damit möchtest du einen Teil von dir loswerden. Es geht aber um das loslassen, erkennen, verstehen, akzeptieren, einordnen. Du darfst all diese Gefühle haben, die du hast. Nur sich an sie zu klammern ist nicht ratsam.

Ich komme mir vor wie in einem Hamsterrad.

Seele: Das Hamsterrad sind deine Gedanken. Konzentriere dich dann immer wieder auf deine Schritte. Die die du gehst, die die du nicht machst und auch die bei denen du innehältst. Diese zeigen dir den Weg. Du bist das Licht das erhellt. Du bist die Ungeduld die sich in Geduld und Resultate wandelt. Du bist die Unnachgiebigkeit die sich in Verständnis wandelt. Du bist die Veränderung die du sein möchtest. Gib deinem Herz die Ruhe, den Raum um die Schritte zu gehen. Gehe mit ihm. Lerne und beobachte es. Wie es sich ängstlich zusammenzieht oder stolz breitmacht. Es gibt dir Zeichen. Wenn diese „zu viel“ sind, dann wirf es ihm nicht vor. Es kann nicht anders. Es liebt und leidet, wenn es sich nicht ausdrücken darf.

Bleib in der Wahrnehmung. Scheue nicht die angebrannte Erde. Gib ihr Wasser. Gib dir lebensspendende Kraft. Die Energie, die dir gerade gut tut. Ruhe, Bewegung, Nahrung, goldenes Licht, Erdung, weißes Licht usw. Du bist geliebt, auf all diesen Wegen. Mit deiner Verzweiflung, deinen Selbstvorwürfen – die dich nur klein halten möchten – weil du Angst vor deiner Größe und Wahrheit hast. Vor deinem So-sein – So-sein, wie es dir niemand im Außen zeigen kann. Ich weiß du möchtest vom Außen gesehen und verstanden werden. Nun, leider ist das nicht immer der Fall. Es ist vielschichtig, so wie du es schon gesagt hast. Genieße es, wenn du wahrlich wahrgenommen wirst und nimm den Teil in die Arme, der es nicht wird. Auch wenn gerade dieser die Zärtlichkeit von Außen, die Sanftheit des Verstehens, die Schönheit der Akzeptanz braucht, versage dir und ihm (diesem Anteil) diese wunderschönen Ausdrücke nicht. Sei nicht böse, es meint es niemand böse. Selbst jene, die es bewusst oder unbewusst mit Absicht machen, meinen es im Grunde gar nicht böse. Da ist so viel Selbsthass. Ich weiß, du wirst sagen, ‚natürlich meinen sie es böse‘, aber es ist in den allermeisten Fällen selbst dann eher ein Reflex, um die eigenen Gefühle zu unterdrücken. Wirklich „böse“ Menschen fühlen nicht mehr. Sie sind Abhängig von diesen Gefühlen auf die sie reflexartig reagieren. Ich weiß das führt zu Schmerzen. Verteufle den Schmerz nicht. Verzage nicht an ihm. Heile ihn so wie du es kannst, denn so ist es gut. Du darfst dabei all deine Gefühle fühlen. Die Ohnmacht, die pure Verzweiflung, die Wut. Fühle sie und heile sie. Lass sie heil sein in ihrem Sein. Vermische sie nicht mit Geschichten und Menschen. Dann dürfen die ausgedrückten Gefühle sein. Dann können sie sich auch wieder „beruhigen“. Dann kann sich zum Beispiel die Wut mit roten Wangen an deine Schulter lehnen und sagen: „Wow, war ich jetzt wütend“ und dann lächelt sie dich an und ist dir dankbar, nicht weggeschoben, nicht unterdrückt worden zu sein. Dann kann sie dir ihre Energie geben, damit du wieder etwas „Schönes“ machen kannst und die Freude unterstützen, um dir schöne Ideen zu geben. Oder dem Wohlsein ein gemütliches Bettchen bereiten. Sie hat ja viel Kraft.