Hallo liebe Seele. Ich bin gerade in einem eigenartigen Zustand.
Seele: Hallo. Warum bist du in einem eigenartigen Zustand?
Ich bin nicht hier und nicht dort. Ich habe gerade das Gefühl so zu tun als ob. So als ob etwas wäre das gar nicht ist.
Seele: Das nicht ist?
Ja, ich gebe vor das etwas ist das gar nicht so ist.
Seele: Gibst du es vor, oder sprichst du Dinge aus, wie sie für dich tatsächlich sind und das vielleicht das erste Mal in deinem Leben ganz ehrlich.
Es fühlt sich tatsächlich eigenartig an, das woran ich glaube auch zu sagen. Das wie es ist zu erklären. Weil es sich auch nicht wie eine Erklärung anfühlt, sondern eher wie eine Rechtfertigung oder überhaupt wie irgendetwas.
Seele: Wie irgendetwas?
Ja, ich könnte einfach dahinreden und brabbeln und würde noch immer nicht wissen wovon ich eigentlich spreche. Was ich sagen möchte.
Seele: Was du sagen möchtest?
Es klingt für mich wie irgendetwas. So blasenmäßig. Wie eine Blase, die gar nicht existiert.
Seele: Du sprichst über Dinge, die dich berühren, die gerade da sind. Das macht die unsicher, weil du keinen konkreten Plan berichten kannst. So stellst du es dir vor, dass es die meisten Menschen erwarten. Das stimmt vielleicht zum Teil. Dennoch ist es nicht wichtig. Es ist nicht wichtig was jemand von dir oder auch anderen Menschen hören möchte. Wo die Grenze des Verstehens einzelner Menschen ist. Wichtig ist für dich, dass du ehrlich bist. Dass du das sagst, was du meinst. Auch wenn es dir vielleicht nicht viel erscheint. Es ist ein Anfang. Es ist ein Gedanke. Es ist vielleicht ein Blase. Aber diese Blase ist real. Du musst sie nicht bewerten und anderen Menschen etwas „Nachtragen“ was sie vielleichte denken. Du weißt es nicht, und es muss auch nicht wichtig für dich sein.
Puh, das ist schon beängstigend.
Seele: Ja. Für dich ist es sehr verunsichernd, weil du dir nicht sicher bist. Es ist so verunsichernd. Weil du nicht weißt was du von dem was du machst halten sollst. Du hast ein Gefühl, einen Gedanken, eine kleine Reiseidee, aber dass du nicht ganz genau beschreiben kannst wohin die Reise führt, macht dich verlegen und unsicher. Erzeugt in dir das Gefühl des „Tun-Wollens“. Tun damit du etwas vorweisen kannst. Tun, damit du beschäftigt erscheinst. Damit man dir nichts nachsagen kann.
Ich komme mir sonst so unnötig, unnütz oder nicht ernst zu nehmend vor.
Seele: Vielleicht nimmst du dich selber in deinem Vorhaben nicht ernst genug. Läßt die kleinen Dinge links liegen. Beurteilst das noch nicht gemachte. So wertest du dich selber ein Stück weit ab und erträgst es nicht, wenn du glaubst, dass es jemand anderer tut. Niemand kann dich so treffen wie du dich selbst triffst. Du drehst dich weg von dir selber, nimmst dich nicht ernst, glaubst nicht an das was du machst. Wenn du glaubst das im Außen zu sehen, ist das nur deine eigene Angst die du siehst. Deine eigene Unsicherheit. Dein eigenes sich von dir selber wegdrehen. Es gibt genügend Zeiten, da freust du dich. Hast verschiedene Ideen und neue Gedanken. Das findest du dann auch sehr schön. Wenn du sie nach außen lassen sollst, quält es dich sehr, weil du sozusagen in Zugzwang kommst. Du hast das Gefühl, jetzt hast du darüber gesprochen, jetzt musst du es so „erfüllen“ wie du es gesagt hast. Sonst wirst du ja nicht ernstgenommen oder sogar klammheimlich belächelt. Das macht dich kraftlos. Du möchtest alles sein lassen und begibst dich in eine Form der Hilflosigkeit. Da kannst du das dann nicht tun und musst etwas anderes machen. Etwas wo du glaubst, dass es für andere ok ist. Etwas dass dir nachvollziehbar scheint. Etwas was von anderen nicht besonders beachtet wird. Du wirst in deiner Vielfalt gesehen. In deinem Anders Sein gesehen. Alle Menschen sind „anders“. Keiner ist gleich wie der andere, aber viele Menschen ängstigt das tatsächlich und es gibt viele Teile, wo sie lieber konform und angepasst sind. Oft oder sogar auch die diejenigen, die sich für sehr einzigartig halten. Häufig, weil Einzigartigkeit für sie bedeutet, besser oder schlechter zu sein. Aber niemand ist besser oder schlechter als jemand anders und alle Menschen sind Einzigartig. Es geht gar nicht anders.
Ich möchte schon dort sein, wo ich weiß was es bedeutet. Wo es hingeht.
Seele: Du möchtest ein Konstrukt vorweisen können, einen Rahmen. Es geht jedoch jetzt darum, keinen alten bekannten Rahmen zu bedienen. Es geht darum das Neue zu schaffen. Dem noch-nicht-da-Seienden den Raum zu geben zu entstehen. Sie zu entfalten und nicht in ein vorgegebenes Korsett zu pressen.
Ich möchte nichts irgendwohin pressen, aber die Unsicherheit ist schon sehr groß, wenn ich so gar nicht weiß wohin es genau geht.
Seele: Du möchtest das Neue in ein Schema geben das du bereits kennst. Und in diesem Fall bedeutet es ein hineinpressen, weil du den Raum den das Neue braucht noch nicht so genau kennst. Du kennst seine Form noch nicht. Und so würdest du es zwangsweise in eine alte bekannte Form pressen. Einfach aus Unwissenheit. Woher sollst du die Form auch kennen, wenn sie ja neu und unbekannt ist. Sie kann sich nur in Freiheit entfalten in einer ungebundenen Form. Dort, wo du zulässt, dass sie sich so entwickelt wie sie möchte nur dort kann sie sich frei entwickeln.
Du darfst dir den Raum dazu ruhig nehmen. Darfst zusehen wie sich das neue entwickelt. Kannst mutig mit ihm schreiten, es ernst nehmen und auch lieben. Es verstehen und auch die Umwege anerkennen. Auch das Unsichere beachten und achten.