Hallo liebe Seele
Seele: Hallo
Mir schwirrt gerade der Kopf sehr. Ich bin müde, aber ich habe das Gefühl diese Müdigkeit ist irgendwie innerlich. Wie aus einem Kampf den ich mit mir selber führe. Etwas das ich loslassen möchte, aber ich weiß nicht genau was und ich weiß nicht genau wie.
Seele: Welchen Kampf führst du denn gerade mit dir, außer dem etwas Loslassen-Wollen?
Ich bin mir nicht sicher. Es gibt viele Gedanken in mir die negativ sind. Ich meine so abwertend, das ist das bessere Wort. Ich hätte gerne, dass manches anders ist und dann auch wieder nicht. Dann bin ich froh darüber wie es ist. Es ist verwirrend.
Seele: Spüre mal in dich und schau ob du ganz bei dir sein kannst.
Ich kann ganz bei mir sein aber mein Kopf drückt ordentlich.
Seele: Dein Kopf produziert so viele Gedanken und Bilder, dass sie fast keinen Raum haben. Sie schwirren gerade in dir herum und scheinen keinen Ausweg zu finden.
Ja, das ist ein gutes Bild
Seele: Was ist das Schwierigste für dich im Moment.
Mich auf das Sein einzulassen. Das was ist als gut wahrzunehmen. Ich wollte an diesem Ort sein und jetzt weiß ich nicht genau was ich damit anfangen soll.
Seele: Du weißt schon was du damit anfangen sollst, aber es geht dir nicht schnell und vor allem nicht gut genug. Du bist ganz in den alten Vorstellungen von so oder so sollte es sein. Oder so oder so sollte es nicht sein. Dieses Vertrauen in den Moment in den jetzigen Augenblick, dass das was ist auch wirklich gut ist fehlt dir. Denn dann kannst du in diesem Moment entscheiden, was du weiter machen möchtest. Aber im Moment bist du so voller „Vorstellungen“, dass dieses Neue kaum Platz hat. Du schneidest ihm gerade ein wenig den Weg ab. Er möchte sein und sich entfalten. Du bist jedoch so nervös, dass es falsch oder zu wenig sein könnte, dass du dir selber die Freude am Sein und am Tun versagst. Das ist schade, denn es gibt gerade so viel in dir, was sich ausdrücken möchte.
Es ist so viel Negatives, Unangenehmes dabei.
Seele: Ja, es ist auch negativ und unangenehm. Auch das möchte sich tatsächlich ausdrücken. Auch das möchte gesehen werden. Das fällt dir besonders schwer. Dass es Dinge gibt, die du nicht möchtest, die dir nicht gut tun. Du kannst es nicht allen recht machen und das ist auch nicht erstrebenswert. Das macht keinen Sinn. Genau genommen ist es auch unmöglich. Der Grund deines Unwohlseins liegt auch in dieser Erkenntnis. Es ist dein Leben. Du machst das was für dich gut ist sowie es all die anderen für sich machen. Das ist ihr Recht und das ist auch dein Recht. Und wenn du eine Erfahrung machst, die sich in unangenehmen Gefühlen äußert, dann ist das alles was es ist. Eine Erfahrung. Du kannst daraus lernen, du kannst dich dir zuwenden und sehen was es gerade für dich braucht.
Es ist die Veränderung. Ich habe den Eindruck für mich hat sich soviel geändert und jetzt sind Dinge einfach überholt.
Seele: Ja so ist es. Indem du dich weiterentwickelst, indem es weitergeht kommt es zu Veränderungen. Auch für die Dinge, die für dich immer gut oder zumindest annehmbar waren. Plötzlich passen sie nicht mehr. Es braucht etwas Neues. Und das ist noch nicht da. Da ist dann diese scheinbare Leere. Diese Leere füllst du dann gerne mit Vorwürfen, Zweifel oder Ängsten. Das ist ein wenig eine Gewohnheit. Du kannst sie auch mit Freude und Genuss füllen. Mit dem Gefühl der Aufregung und Erregung. Du darfst dich freuen, du darfst aufgeregt sein. Nur weil es nicht nach irgendjemandens Plan geht heißt es nicht, dass es nicht gut ist. Gerade weil es neu ist kann es nicht nach einem fix vorgefassten Plan gehen. Und du hast ja auch Pläne. Sie sind gröber gefasst, weil sie ja auch gefüllt werden möchten mit dem Neuen. Es ist nicht so, dass du gar keine Pläne hast. Aber das Ausfüllen und Erfüllen der Wünsche und Pläne fällt dir manchmal schwer. Vor allem wenn du dich zu sehr unter Druck setzt. Du hast es ‚einen Krieg führen gegen dich selbst‘ genannt. Das kommt schon ein bisschen hin. Schließe Frieden mit dir. Lass die Freude und die Leichtigkeit zu. Auch diese sind immer wieder vorhanden. Manchmal betrachtest du sie aber sehr zweifelnd und traust dich fast gar nicht sie zu fühlen. Das ist schade, denn sie können dir viel bieten.
Ich habe viele Erinnerungen an frühere Zeiten.
Seele: Ja und diese Erinnerungen sind meistens mit Druck und unangenehmen Geschichten verbunden. Wenn du diese Geschichten siehst, nimm sie an. Sei dir bewusst, dass es ein Teil deiner Geschichte ist und war, was auch immer passiert ist. Dann lass sie auch heilen. Du darfst sie dort lassen, wo sie geschehen sind. In der Zeit in der sie geschehen sind. Du musst sie nicht in dein jetziges Leben holen, wo sie dir ein schlechtes Gefühl bereiten und dich manchmal sogar fast anzugreifen scheinen. Das tun sie nicht. Sie sind nur Erinnerungen. Erinnerungen, die gelöst sein möchten. Sie möchten so nicht sein. Sie möchten gelöst sein. Du brauchst sie nicht immer und immer zu wiederholen. Dafür sind sie nicht da, sonder einzig und alleine um gelöst zu werden. Das ist auch anstrengend. Deshalb die Müdigkeit. Deshalb verurteile sie nicht. Sie möchte dich nicht quälen. Wenn du einen langen Marsch hinter dir hast, bist du auf deine Füße auch nicht böse, wenn sie müde sind. Das ist nur natürlich. Das macht in diesem Moment auch Sinn.
Ich habe dann oft das Gefühl aus der Balance zu fallen.
Seele: Ich weiß was du meinst. Aber das Gefühl der Balance ist zum Teil auch gesellschaftlich normiert. Wie viel Arbeit muss sein, wie viel Spiel darf sein, was darf wann und an welchem Ort und wie lange passieren. Dein Leben passt nicht in diese „Normen“. Die Balance ist eine andere geworden. Das ist neu und ungewohnt und du weißt noch nicht woran du dich orientieren sollst. Deshalb sind diese „Leerzeiten“ auch gut. Sie zeigen dir wo es noch etwas braucht und wo du tatsächlich und nicht aus gesellschaftlichen Normen heraus aus der Balance gefallen bist. Nur in dir kannst du tatsächlich sehen was im Hier und Jetzt gebraucht wird. Und das kann auch mal ein ganz scheinbar „vertrödelter“ Tag sein. Das können Dinge sein, die andere Menschen gar nicht akzeptieren würden. Aber es sind nicht die anderen Menschen um die es hier geht. Es geht um dich und das was du brauchst.
Ich habe dann Sorge dass es mir nicht auffällt, dass ich aus der Balance gefallen bin und dann bewege ich mich in die falsche Richtung.
Seele: Das sind alte Sorgen und Gedanken. In deiner neuen Zeit und schau mal ganz genau hin, da fällt es dir schon auf, was gebraucht wird. Genau genommen hast du immer gesehen was gebraucht wird. Es war nicht immer die einzige Möglichkeit die es gab aber es war jene, die du aufgegriffen und umgesetzt hast. So hast du schon viele Erfahrungen in deinem Leben gemacht. Viel gelernt. Einiges, was andere nicht erfahren haben und auch vieles was du auch scheinbar schwer erklären kannst. Aber es war immer ein Weg, der sich dir erschlossen hat, der sich dir gezeigt hat und den du gewählt hast. Und so geht es jetzt auch weiter.
Nur dieses mal bist du mehr mit deinem Innersten verbunden. Du bist vielleicht zum ersten Mal mit deinen Herzenswünschen in Kontakt und siehst, das du sie dir erfüllen kannst. Oder es zumindest versuchen kannst. Das ist auch neu für dich. Das reine Überleben ist vorbei. Du hast tatsächlich die Freiheit dich entscheiden zu können. Das können weit weniger Menschen als ihnen selbst bewusst ist. Das ist Neu und es bedeutet auch Arbeit und das Gefühl das damit zusammenhängt ist dir nicht vertraut. Das macht nichts. Du lernst weiterhin. Gehst weiter deine Schritte und wirst sehen, dass es gut ist was du machst. Du darfst dir selber vertrauen, du machst das gut.