Hallo liebe Seele
Seele: Hallo.
Ich bin sehr traurig über das was geschehen ist. Nicht das was geschehen ist, sondern die Traurigkeit in der Situation.
Seele: Die Traurigkeit?
Ja die Traurigkeit. Mein Herz tut wieder weh. Zumindest, wenn ich in die Situation eintauche.
Seele: Es ist gut, wenn du nicht in die Situation eintauchst. Es ist gut, wenn du nicht dorthin gehst, wo dein Herz dann wieder so schmerzt.
Aber wie kann ich es auch nicht machen? Wie kann ich nicht hin spüren, was es ist, oder wie es sich anfühlt.
Seele: Du fühlst nicht in die gesamte Situation. Du fühlst nur in einen Teil der Situation, der Teil, der sich mit deinen Schuldgefühlen mischt und der Teil der sich mit deiner Empathie mischt. Beides hilft nur bedingt. Du müsstest dir die gesamt Situation ansehen, um richtig entscheiden zu können worum es geht, aber du bist mit dieser Mischung aus Empathie und Schuldgefühlen beschäftigt.
Was meinst du damit, was müsste ich sehen.
Seele: Um die gesamte Situation zu verstehen ist es notwendig alle Teile zu sehen. Es macht dich traurig, wenn jemand leidet oder traurig ist. Jemand, den du auf deine Arte und Weise liebst. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Vielleicht sogar ein eher kleiner Teil. Die Geschichte ist lange und groß und es ist viel passiert und es hätte auch noch mehr passieren können. Menschen entscheiden sich und erleben etwas, dann können sie sich auch neu entscheiden, oder für etwas anderes entscheiden. Aber manche Menschen tun das nicht. Sie machen immer mehr oder weniger das gleiche. Weil sie davon abhängig sind, dass etwas bestimmtes passiert. Wenn sie diese Abhängigkeit nicht ändern, dann können sie ihre Art und Weise auf Situationen zu regieren auch nicht ändern und sie werden versuchen alle Beteiligten dazu zu bewegen, sich immer gleich zu verhalten. Das erhält ihre Balance aufrecht, auch wenn es keine „gesunde“ oder besonders „förderliche“ Balance ist.
Aber wo stehe ich in dem ganzen oder was mache ich da?
Seele: Das ist eine gute und die entscheidende Frage. Was machst du? Was trägst du bei? Wie geht es dir? Und im Moment geht es dir nicht gut, weil du an alten Systemen „knabberst“, weil du in alten Zeiten verhaftet bist. Das Neue hat in diesen System keinen Platz. Das hast du lange gesehen und erlebt.
Aber ich bin in der Geschichte nicht das „Unschuldslamm“.
Seele: Nein, du bist kein Unschuldslamm aber auch kein Schuldslamm. Die Bewertungen und zum Teil sogar Entmenschlichung der Situation(en) möchten Schuld oder Unschuld vergeben. Aber das ist nicht nötig. Es ist wie immer auch ein Lernen, eine Erfahrung. Jeder macht das, was er gerade kann. Dennoch ist es wichtig zu wissen, ob etwas richtig ist für dich. Ob es passt. Ansonsten bist du der Spielball in einem Spiel, in dem du nicht mitreden darfst. Wenn du aber mitredest, werden andere sauer sein, weil sie es manchmal gerne haben, den anderen als Spielball zu benützen. Auch wenn sie es nicht absichtlich tun.
Mache ich auch andere zum Spielball?
Seele: Natürlich. Solange du in diesem bestimmten Spiel mitspielst, ist es Teil der Regeln Spielbälle zu „kreieren“ und sie dann für die eigenen Zwecke zu benützen.
Das ist kein sehr nettes Spiel.
Seele: Nein, das ist es nicht. Das bringt dich auch zum Weinen oder dazu, dass dir dein Herz wehtut. Dem gefällt es nämlich gar nicht. Aber du bist auch noch nicht ganz so stark, dass du ganz ausgestiegen bist, aber schon ziemlich weit.
Was braucht es damit ich ganz ausgestiegen bin.
Seele: Es braucht deine Wertschätzung der Situation und aller beteiligten. Keine Schuld, keine Scham, keine Trauer. Niemand ist in einer schlechteren Position als der andere. Alles ist gleichwertig und so kannst du dann eine neue Situation erschaffen. Und manche möchten Teil davon sein und andere nicht. Du darfst allen ihre Entscheidung überlassen. Es gibt kein so oder so muss es sein. Aber je ehrlicher und herzensnäher du bist und entscheidest, ums besser wird es für alle sein. Auch wenn es manchmal so gar nicht für dich zu sehen oder erkennen ist.
Wenn ich es nicht sehe und nicht erkenne wann weiß ich dann, dass es das Richtige für mich ist und nicht ein Davonlaufen oder unnötige Kämpfe kämpfen.
Seele: Du weißt es wenn du weitergehst, Wenn du erkennst wie es für dich weitergeht. Was es für dich braucht. Du erkennst es nicht, weil du dich gut oder schlecht fühlst in deinen Gedanken. Sondern gut oder schlecht in deinen Handlungen.
Aber es kann doch sein, dass ich etwas mache, mich dann gut fühle es aber in Wirklichkeit nur ein Ausweichen, ein altes System bedienen ist sozusagen.
Seele: Ja und woran erkennst du den Unterschied?
Woran?
Seele: Fühle genau hin. Es gibt für dich „richtige“ Entscheidungen die sich gar nicht so gut anfühlen. Und es gibt Entscheidungen die dir das Gefühl geben es richtig zu machen. Wenn du aber genau hinsiehst, gibt es plötzlich Zuschauer oder Zuhörer. Jemand der es gut oder nicht gut heißt. Sich gut zu fühlen, weil man dann diesem Feld gehorcht. Du spulst sozusagen deren Programm ab, damit sie sich gut fühlen und dann auch du, damit du nicht in Konflikt mit ihnen gerätst. Oder du regst dich auf, weil jemand etwas von dir verlangt oder dich in eine Lage bringt die du unangenehm findest. Beides ist ein nach Außen sehen aber nicht nach Innen. Beides bezieht sich auf etwas das nicht in dir ist. Nicht in deinem Herzen.
Wo ist dann der Unterschied ob etwas in mich hineingegeben wurde, sozusagen, oder ob etwas aus mir kommt. Beides ist in mir.
Seele: Beides ist in dir, aber das eine Gefühl – und versuche es nachzuspüren – gibt dir eine Form von Freiheit und das andere eine Form von Sich-auf-die-Schultern-klopfen. Die Freiheit ist frei, aber nicht frei von Gefühlen und das sich-auf-die-Schultern-klopfen gibt meistens ein Gefühl von Sicherheit oder sogar Stolz, aber es ist selten frei. Daran erkennst du den Unterschied.
Wow, ob ich das wirklich so unterscheiden kann?
Seele: Es ist einen Versuch wert. Das Gefühl der Freiheit bedeutet nicht, dass man frei ist von unangenehmen Gefühlen, dass du immer und überall tun kannst was du willst, sondern, dass du die Freiheit hast zu entscheiden. Zu entscheiden was du der Situation gemäß tun kannst oder willst, oder was du fühlen kannst oder willst. Oder manchmal auch nur die Freiheit es sehr genau sehen zu können. Auch wenn du an der Situation dadurch nicht unbedingt etwas ändern kannst. Du siehst sie und bringst sie schon daher ins „Licht“ sozusagen. In den Fokus, in die Aufmerksamkeit. Die Situation ist nicht irgendwo oder verschwommen. Sie ist präsent. Und da sind wir auch schon wieder im Hier und Jetzt. Zu wissen, dass dieses Hier und Jetzt zählt. Dass es die Realität ist die zählt. Die Hingabe zu dem was ist. Nicht die Veränderung des Hier und Jetzt. Das Erkennen des Hier und Jetzt. Veränderung passiert sowieso immer. Und ob die Veränderung gut oder schlecht ist, kommt auf den Interpretierenden an und der wird meistens glauben, dass es zum Besseren ist.
Die Erkenntnis ist neutral und weiß, dass es immer noch mehr geben kann und immer noch klarer werden kann. Dass es noch eine andere Perspektive und noch andere Möglichkeiten der Veränderung gibt.
Du meinst also, es geht um das Verstehen. Aber ich möchte ja verstehen um es in meine Aktion oder mein Denken mit ein zu beziehen
Seele: Du kannst alles in eine Aktion mit ein beziehen. Aber sei ehrlich meistens reagierst du schneller als du denkst. Wenn du also die Situation sein lässt und in der Erkenntnis bleibst bist du weniger in der Wertung. Dann bist du im Erkennen und nicht im bewerten oder sogar entwerten. Das ist ein Zustand der Neutralität, der Balance und dieser Zustand gibt dir meistens kein schlechtes oder gutes Gefühl, sondern ein Gefühl der Verbundenheit. Des Zusammengehörens. Des Seins.