Hallo liebe Seele.
Seele: Hallo.
Mir tut mein Herz weh. Oder besser mein irgendetwas.
Seele: Dein Irgendetwas?
Ja. Ich weiß nicht genau was es ist. Mein Bauch fühlt sich flau an, es ist als würde ich weinen wollen und dann kann ich doch nicht. Mein Kopf drückt.
Seele: Da ist gerade viel Widerstand in dir.
Widerstand?
Seele: Ja, gegen das was ist und das was war und das was nie geschehen ist und jetzt vielleicht – so siehst du es – auch nicht mehr geschehen kann.
Es fühlt sich so erdrückend an.
Seele: Was erdrückt dich gerade.
Die vielen Gefühle. Die vielen Gedanken. Das viele Etwas. Die Trauer oder Wut oder Abneigung.
Seele: Die Abneigung. Wovon neigst du dich ab, neigst du dich weg. Was ist es, das du nicht sehen möchtest.
Mich. Mich in diesem Jetzt.
Seele: Dich in einem Jetzt. Vielleicht nicht wirklich in diesem Jetzt. Dieses Jetzt ist mit einem Jetzt verbunden das du nicht wolltest. Jetzt wendest du dich gegen eine Erfahrung, die du einmal gemacht hast. Du möchtest sie nicht sehen und vor allem dich nicht, deine Rolle in dieser Erfahrung. Deine Entscheidungen die du getroffen hast. Deine Schlussfolgerungen die du gezogen hast. Du bist dir abgeneigt und nicht zugeneigt. Zuneigung bedeutet verstehen, sehen, erkennen und lieben. Du kannst niemandem zugeneigt sein, den du nicht liebst. Du möchtest etwas wissen, etwas verstehen. Auch erkenntnisreich sein nicht klein, verletzbar und verwundet. Nicht abhängig und enttäuscht Menschen und Situationen gegenüber denen du einmal ausgesetzt warst. Die sich nicht um deine Seele bemüht haben in der Form wie du es dir gewünscht und zum Teil auch gebraucht hättest. Ihr Urteil wie du es erfahren hast, fällst du jetzt über dich selbst.
Es ist so kompliziert. Als Mensch braucht man andere Menschen, aber diese sind nicht immer hilfreich und so muss man plötzlich größer und stärker sein als diese. Aber wie soll ich größer und stärker sein, wenn ich es nicht gelernt habe oder es einfach nicht bin.
Seele: Größer und Stärker ist Ausdruck von Macht. Wenn du etwas erfährst bei dem du dich klein fühlst, dann weil ein Machtverhältnis da ist. Jemand oder etwas ist größer und stärker und mächtiger als du, real oder nur in Gedanken. Ansonsten ist es eine Erfahrung.
Aber es ist dann die Erfahrung, wie ich mich fühle, welche Schlüsse ich daraus ziehe und was ich dann tue. Also liegt es nur an mir.
Seele: Es liegt an dir, aber nicht so wie du es jetzt fühlst, in einem Schuldspruch, sondern als Erfahrung. Jede Schlussfolgerung kann geändert oder noch viel besser verstanden werden. Jede Erfahrung kann so oder so interpretiert werden. Selbst noch nach Jahren kann sich das Verständnis dafür ändern. Der Aspekt um den es dir jedoch geht ist warum und wofür und was ist mit der Liebe. Warum all das und wofür und wenn die Liebe das Prinzip darüber ist, warum ist es dann so selten vorhanden. Stimmt das?
Ja, wofür das alles habe ich mich so oft gefragt. Und es als Schule oder so ähnlich zu verstehen gelingt mir nicht ganz. Irgendetwas fehlt. Irgendwie kommt alles auf menschliche Werte zurück. Etwas zu können, etwas zu haben, besser zu sein, fortschrittlicher, weiter. Die Liebe spüre ich so selten.
Seele: Das ist, weil du es mit Menschen zu tun hast. So wie du ein Mensch bist. Wertungen haben sich überall fest gemacht. In allen Themen. Auch in dir. Und so suchst du etwas im Außen, dass du in dir finden kannst. Es ist einfacher zu finden, wenn es im Außen gezeigt wird und schwerer, je weniger es im Außen vorhanden ist oder war. Du suchst eine Bestätigung, obwohl vieles für dich klar ist. Du kennst deinen Weg. Aber du vertraust ihm nicht und dir nicht, dass du ihn gut gehst – wie du es nennen würdest. Und doch gehst du ihn tagaus, tagein. Und doch lernst du tagaus und tagein. Du hast die Verbindung zum Göttlichen schon alleine durch mich. Die vielen Interpretationen von Außen verunsichern dich aber so leicht. Ja gibt es Menschen die für sich ein Leben geschaffen haben, dass sie sehr genießen? Ja natürlich. Sei nicht neidisch oder eifersüchtig. Viele hatten es auch nicht leicht.
Ich verstehe dich. Du spürst die Abneigung des nicht so guten und schönen vom Außen und nimmst es persönlich. Aber du musst nichts annehmen was du nicht möchtest und ein anderer muss das auch nicht. Das vermeintlich Negative wird abgelehnt und zum Teil wirklich sehr gering geschätzt. Das ist die Dualität. Die Liebe würde es anerkennen. Diese Liebe ist schwierig. Sie erfordert viel Verständnis. Gib du dein Verständnis für dich nicht auf, weil es andere tun. Lenke du deinen Blick der Liebe dorthin, wo andere nicht hinsehen können. Auch und vor allem in dir. Du liebst dich dort nicht, wo du die Liebe nicht erfahren hast, sie nicht spüren konntest. Dann gab es eine Zeit in deinem Leben, da hattest du Angst vor Liebe und du hast ihr nicht vertraut. Jetzt ändert sich das gerade. Du lernst dich selbst zu lieben. Nicht vom Außen sondern von innen. Du ziehst nicht die Liebe an, die vom Außen auf dich zu kommt, sondern die von innen wartet gesehen und gespürt zu werden. Und das tust du auch immer wieder. Du siehst sie und spürst sie. Aber du kannst sie sozusagen nicht herzeigen. Du kannst nicht sagen, weil ich das und das habe oder weil der und der mich liebt. Das verunsichert dich. Da möchtest du dem Außen etwas beweisen, nämlich dass du auch gut bist. Dass das was du bist auch gut ist – so würdest du es nennen – um dann im Außen die Bestätigung zu bekommen, dass es tatsächlich so ist. Ach so, wenn du eh das hast oder das bist, dann bist du tatsächlich liebenswert und dann kann es auch durch das Außen gespiegelt werden. Das ist dann der Beweis den du glaubst, dass es das Außen braucht. Aber das Außen täuscht sich auch. Du bist immer liebenswert. Egal was du hast oder bist oder nicht hast oder nicht bist. Der sogenannte Spiegel im Außen zeigt auch jenen etwas die etwas interpretieren oder glauben zu wissen. Aber da mag auch nicht jeder hinsehen. Aber es geht nicht um das Außen. Es geht um dich. Wieweit kannst du die Liebe in dir aus dir heraus empfinden ohne etwas zu haben oder zu sein. Das ist die große Frage.
Wow, das ist ziemlich viel.
Seele: Ja das ist es. Das ist eine große Erkenntnis aus dir heraus.
Ich glaube, da muss ich erst drüber nachdenken.
Seele: Nicht nachdenken. Einfach sein. Auch in den nicht so angenehmen Empfindungen sein und auch diese schätzen und vielleicht sogar lieben. Dann können Wunden heilen. Dann kann Liebe tatsächlich sein und nicht nur dort, wo sie sozusagen „herzeigbar“ ist.
Ok. ich probiere es.
Seele: Ja das tust du. Immer und immer wieder 🙂